Ein Mordprozeß vor Schwurgericht. Der Arzt Felix Schaad ist angeklagt, seine ehemalige Gattin erdrosselt zu haben. Drei Wochen dauern die Verhandlungen; einundsechzig Zeugen werden einvernommen, Gutachter und Experten angehört. Schließlich wird Schaad freigesprochen - 'mangels Beweis'. - Soweit die Fakten, die Max Frisch jedoch nur äußerer Anlaß sind für einen inneren Prozeß, der weit über den Einzelfall hinausweist. Der Freispruch erweist sich nämlich als trügerisch. Schaad fühlt sich schuldig, auch wenn er nicht der Täter ist; und von dieser Schuld kann kein Gericht ihn freisprechen. So gerät ihm denn sein künftiges Leben zu einem einzigen, andauernden Verhör. Je gewissenhafter Schaad sich aber befragt und aushorcht, umso friedloser wird sein Gewissen. - zuletzt bezichtigt er sich selbst der Tat, die er nicht begangen hat, in der Hoffnung, sich damit von seiner subjektiven Schuld freikaufen zu können. Umsonst: der wahre Täter ist inzwischen festgenommen worden, Schaad damit endgültig 'freigesprochen'. Das bedeutet aber auch: er ist verurteilt zum Leben, zur Freiheit, zu sich selbst. |