| Der pensionierte Schullehrer Robert Blum ist seit 1924 Kastellan und mythologisch versierter Fremdenführer auf Schloß Senftenberg: 'Mars und Venus sehen Sie an, wo immer Sie stehen.' Der uralte Fürst war 1918 schon k.u.k.Feldmarschalleutnant und spielt jetzt außerhalb der Besichtigungszeiten mit seinem Kastellan eine mehr hypothetische letzte Schlacht des Krieges gegen Rußland - bei Tschernigorod - mit Knöpfen auf dem FuBboden seines Zimmers noch einmal durch. Hatte sein linker Flügel gehalten, hätte er den Kriegskommissar Trotzki (in der Knopfschlacht durch Blum vertreten) bis hinter Moskau zurückwerfen und dem Bolschewismus ein für allemal den Garaus machen können. Valerie, die Schwester des Fürsten, hatte ihr Schicksal mit dem Blums, der damals ihr Hauslehrer war, aufs engste verbunden. Blum hatte sie zum Marxismus-Leninismus bekehrt und dann entführt. Valerie wurde nach 1918 sogar kurzfristig Gesandtin der Bayerischen Räterepublik. Blum aber hatte wneig später seinen kommunistischen Jugendirrtum eingesehen und war reumütig zur österreichischen Tradition und nach Senftenberg, nunmehr als Kastellan, zurückgekehrt. Und nun kommt Valerie, nicht nur zur Feier ihrer Goldenen Hochzeit, nach Hause. Und es wird ihr gelingen, die Restaurierung des verfallenden Familienschlosses zu finanzieren. |
