Klassefrauen

Untertitel:

Autor/Autorin: Gabriele Auensen-Borgelt
Ãœbersetzung:

Regie: Gabriele Auensen-Borgelt
Assistenz:

Darsteller:
Musik:
Ausführende (Tätigkeit):

Erstsendung: 03.08.1979
Produktionsanstalt: Sender Freies Berlin
Co-Anstalten:
Produktionsjahr: 1979
Legende:
Als ich den 'Kreuzberger Damenchor' zum ersten Mal singen hörte - das war in einer Kneipe im Wedding - wußte ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Weinen über den himmelschreienden Dilettantismus, mit dem die 15 Frauen da auf dem Podium Lieder der 20er und 30er Jahre ins (begeisterte) Publikum blödelten, oder lachen über die fröhliche Selbstverständlichkeit, mit der sie gerade dieses Dilettantentum zur Schau stellten. Und doch, irgendetwas faszinierte mich an diesem nur olle Kamellen (Was machst du mit dem Knie, lieber Hans) aufwärmenden Damenchor. Ich entdeckte ein Stück praktischer Frauenemanzipation', ohne dass dieses Wort innerhalb des Chores laut ausgesprochen worden wäre. Ich lernte eine ganz und gar nicht homogene Gruppe kennen, deren Mitglieder - unter ihnen auch Ausländerinnen - die verscniedensten Berufe ausüben wie: Krankenschwester, Hausfrau, Fabrikarbeiterin, Lehrerin, Büroangestellte. Fünfzehn Frauen, zu deren wenigen Gemeinsamkeiten die Freude am Singen zählt und die Lust daran, sich ganz individuell in die Gruppe einzubringen, sei es auf der Bühne, beim Auftritt, sei es bei den wöchentlichen Proben. (Ulla: "Wenn ich den Ton länger halten will, dann halt ich ihn eben länger.") Das gemeinsame Bemühen, mit den Problemen des Alltags - wie Isolation, Diskriminierung oder berufliche Oberforderung - fertig zu werden, ist eines der Motive, weswegen der Chor als 'Selbsthilfegruppe' für die meisten eine so wichtige Funktion erhalten hat.
Weiterführende Angaben: O-Ton; es wirkte mit: der Kreuzberger Damenchor

Digitalisat-Nr.:
Dauer:
Dauer Dokufunk-Audiofile:
Standort:
Aufnahmemodus: Stereo
interne Quellen:
externe Quellen:
Bemerkungen:


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