Das Gefühl, unentbehrliche und überlastete Arbeiter zu sein, haben vor allem diejenigen, die die Arbeit anderer zu überwachen und zu verwalten haben, also eigentlich nichts tun. Gehetzt von der Angst, nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Mitarbeiter könnten ihr überflüssigkeit entdecken, stopfen sie ihre Terminkalender voll mit Arbeitsessen, Sitzungen, Konferenzen und stehlen denjenigen, die wirklich arbeiten die Zeit. Das Krankheitsbild Hat längst einen Namen: Managersyndrom, Arbeitssucht, workaholism. Da die Spitzenhektiker meist über beträchtliche Macht verfügen, wagt niemand, ihnen zu sagen, wie falsch sie alles a packen; ganze Verwaltungs- und Produktionsapparate geraten so aus dem Lot. Während der Arbeitssüchtige selbst immer uneinsichtiger glaubt, die unentbehrliche Stütze des Betriebs zu sein, betätigt er sich als Hemmschuh. Jede Gesellschaft hat die Krankheit, die sie verdient. Es wird nun mit den Mitteln des Essay-Hörspiels das Phantom-Bild einer neuerkannten Krankheit montiert, die gerade im Zeitalter zunehmender Arbeitslosigkeit groteske und menschenfeindliche Züge annimmt.' (Alfred Behrens) |