Wie Franz Hiesel glaubte auch Michael Scharang, in dem Märchen 'Die kluge Else' der Gebrüder Grimm eine versteckte Emanzipationsgeschichte entdeckt zu haben. Doch er beließ es nicht bei der Decouvrierung patriarchalischer Verhältnisse, sondern suchte sich zwei weitere Märchen, das von der 'Klugen Gretel' und das vom 'Frieder und Katherlieschen', um daraus eine zukunftsweisende, didaktische Posse mit Musik anzufertigen. Posse vor allem auch in dem Sinne, dass die drei Frauen ihrer Umwelt, von der sie sich absichtlich für dumm verkaufen lassen, allerlei Possen spielen. Schon in den Vorlagen (Else, Gretel, Katherlieschen) lassen sich Stationen eines Bewußtseinsprozesses der drei weiblichen Figuren ablesen, den der Autor nur noch zu akzentuieren brauchte. |