Heimat. TrĂ€ume' beschĂ€ftigt sich auf sehr eigenartige Weise mit dem LebensgefĂŒhl moderner Menschen. Im Text werden kurzfristig Verstimmungen und langfristige Verstörungen deutlich, die unser Verhalten gegenĂŒber einer uns fremdgewordenen Welt kennzeichnen. In unserer Umgebung sind wir nicht mehr heimisch, wir trĂ€umen von einer Vergangenheit, in der wir uns zu Hause glaubten und erinnern uns an eine verlorene Heimat. Guntram Vesper stammt aus jenem Teil Deutschlands, der heute zum Territorium der DDR gehört. Privates Schicksal ist aus dem allgemeinen politischen Zusammenhang nicht herauszulösen. Damit bekommt das Hörspiel eine weitere historische Dimension. Die Wiederbegegnung mit den StĂ€tten der Kindheit weckt nicht nur persönliche Erinnerungen. Das Vertraute von einst ist inmitten einer verĂ€nderten Gegenwart fremd geworden. Heimat wird wie ein Traum erlebt: reale BezĂŒge verbinden sich mit ĂŒberliefertem aus ErzĂ€hlungen und Chroniken. Die Wirklichkeit von einst wird zum imaginĂ€ren Museum. Vesper verknĂŒpft in seinem Hörspiel eine Reihe von Impressionen, verbindet Vergangenheit und Gegenwart auf verschiedenen Erfahrungsebenen miteinander und versucht, Fremdes als Eigenes zu begreifen, denn 'wer vieles vergiĂt, fĂ€llt vielem anheim'. |