Die Nähstubenbesitzerin Lorenzia, die bei einem Unfall beide Beine verloren hat, sitzt mit einem Fernglas am Fenster und erzählt ihren Nähmädchen, was draußen geschieht. Erinnerungenan längst vergangene Jahrzehnte knüpft sie daran. Die rührendste und geheimnisvollste Geschichte handelt von Anita und ihrem geliebten Bersaglieri. Auf dem Heimweg vom Tanz ist Salvatore, als er im Fluß Abkühlung suchte, ertrunken. Anita bleibt dem toten Geliebten treu, und sie kommen auch regelmäßig auf eigenartige Weise zusammen, auch, um die Frage zu klären, ob Salvatore nun im Himmel, im Fegefeuer oder etwa in der Hölle ist. Diese Liebe übersteht Heiratsangebote und Anfechtungen, sie überdauert Mussolini und den Krieg, Anita trifft täglich präzise sechs Uhr bei der Bank am Fluß ihren überirdischen Geliebten. Als sie dann im Sterben liegt, gesteht er ihr schnell noch, dass er doch im Fegefeuer sitzt. Damit sie zu ihm kommen kann, begeht Anita mit dem letzten Atemzug eine große Sünde: sie denkt an ihr erstes Liebeserlebnis mit Salvatore, an den Geruch des Mooses, und aus den Glocken werden Trompeten, kündigen an, dass Anita ewig bei ihrem Bersaglieri im Fegefeuer wird sein können. |