Kein fixierbarer Schauplatz, keine bestimmte Zeit. 'Vilsevals', wie der Originaltitel dieses schwedischen Hörspiels, spielt auf allen geschichtlichen, allen noch denkbaren Kriegsschauplätzen: bei Waterloo, Verdun, Stalingrad, Budapest, Dien Bien Phu, am Suez, im Kongo und um Saigon. Eine 'Komposition für Stimmen', die keine nacherzählbare, kontinuierliche Handlung liefert. Solopartien - und zwei Chöre evozieren die schrecklichste und andauernde Verblendung des menschlichen Geistes: den dreitaussendjährigen Krieg. - Drei angerissene und wieder aufgegriffene Szenen, die sich stärker einprägen: ein Mädchen, das ihrem Bräutigam an der Front in einem imaginären Dialog erklärt, warum sie den Brief an ihn nie aufgeben wird; ein Soldat, der sich weigert, weiter zu marschieren und von der eigenen Truppe liquidiert wird, beklagt von einer fremden Hure; ein alter Afrikaner, der in den Park einer Europäerin eingedrungen ist, die seinem todkranken Sohn das Medikament verweigert.-Der Stil dieser Komposition für Stimmen erinnert vor allem in den monotonen Wiederholungen der Sprechgesänge an die Provokationen des Living-Teatre. |