Emilio, einer derjenigen, die in den sechziger Jahren in Brasilien verhaftet worden sind, erinnert sich, während er mit seinem Kind Drachen steigen läßt, an die Zeit der Unfreiheit in seinem Land. Er erinnert sich an die Gesetze für die nationale Sicherheit, die Brasilien in einen totalitären Staat verwandelten, an die farcehaften Gerichtsverhandlungen, an die Gefolterten und die Toten, an den Zynismus von Staatsanwälten, an die Hilflosigkeit der Angeklagten, aber auch an den Mut, vor allem an den Mut der Frauen vor Gericht. Und immer wieder tauchen Gesänge in seiner Erinnerung auf: Klagelieder, die Zeugnis ablegen vom Unrecht und der mit Füßen getretenen Menschenwürde. - João das Neves hat mit 'Der Drachen und das Gesetz' ein Requiem für die Gefolterten in Brasilien geschrieben. |